Anton Lublewski
Anton Lublewski wird am 10. Juli 1843 in Rodzonne, Kreis Rosenberg, als Sohn des Gastwirt Martin und seiner Ehefrau Charlotte geb. Widlidzki geboren.
Die Regierung Königsberg führt Lublewski in der Zeit von 1871 - 1872 unter der Bestandsnummer 1578 als Regierungs-Supernumerarius. In dieser finden sich Tätigkeitsnachweise von 1864 zu Neumark, 1869 zu Strasburg und 1871 als Amtsschreiber zu Braunsberg. (Die Original-Akte finden Sie hier.)
Am 1. April 1873 tritt er seine Stelle als Bürgermeister von Saalfeld an, wo er auch wohnt. Lublewski ist 1874 als Bürgermeister (einstweiliger Amtsvorsteher) von Kuppen und Weepers vermerkt, ebenso als Stellvertretender Amtsvorsteher von Weinsdorf (Gutsbesitzer Döhring, wohnhaft in Rohden).
Seine Tätigkeit als Saalfelder Bürgermeister beendet er mit Eintritt in den Ruhestand am 1. Juli 1903.
Seine Verlobung mit der aus Deutsch-Eylau stammenden evangelischen Caroline Marie Laura Kowalski wird am 15. September 1875 im Memeler Dampfboot bekannt gegeben, am 14. Dezember 1875 findet die Heirat auf dem Standesamt in Deutsch-Eylau statt (Deutsch Eylau Heirats-Neben-Register 1875/41).
Lublewski ist einer der tüchtigsten Verwaltungsbeamten und verdienstvollsten Bürgermeister, die Saalfeld gehabt hat (Quelle: Kreisgemeinschaft Mohrungen "Der Kreis Mohrungen Heimatbuch").
1881 gründet er am Ufer des Ewingsee den "Badeverein der Wellenfreunde" mit kleiner Badebude und zwei Umkleidekabinen. Er ist auch 1883 für die Einrichtung "Kreiskrankenstuben" verantwortlich sowie der Gründung des "Verschönerungs-Verein".
Der Kreistag vom 29. März 1882 beschließt Vorschläge zur Einrichtung von Kreiskrankenhäusern einzuholen. Um Erfahrungen zu sammeln, soll zunächst nur in Saalfeld ein Kreiskrankenhaus eingerichtet werden, und zwar in einem mietweise zu beschaffenden Hauses. Ein dem Bürgermeister Lublewski in Saalfeld gehöriges Haus nebst Hofraum und Stall wird auf der Pr. Marker Vorstadt gemietet und zu Kreiskrankenstuben eingerichtet und am 1. November 1883 in Betrieb genommen.
Im Sommer 1896 gründet Lublewski die Freiwillige Feuerwehr zu Saalfeld und ernennt den Architekten Walter Kummer zum 1. Feuerwehrhauptmann, nachdem es zu vielen Bränden durch Brandstiftung kam, ohne dass es gelang, den oder die Täter zu ermitteln (Quelle: Mohrunger Heimatkreis-Nachrichten 105. Ausgabe).
Zu seinem 25jährigen Amtsjubiläum am 1.April 1898 schenkt ihm die Stadt Saalfeld einen wertvollen silbernen Ehrenpokal. Zu seinem 30jährigen Amtsjubiläum am 1. April verleiht die Stadt ihm das Ehrenbürgerrecht.
Bei seinem Übertritt in den Ruhestand am 1. Juli 1903 wird Lublewski von seiner Majestät Kaiser Wilhelm II. mit dem Kronenorden IV. Klasse ausgezeichnet.
Am 14. Juli 1903 verstirbt er im Alter von 60 Jahren in Saalfeld (Saalfeld Sterbe-Neben-Register 1903/41) und wird auf dem neuen Friedhof zu Saalfeld beerdigt2.
Weitere Quellen:
- Daten zu Stadt und Kreis Mohrungen - Zusammengestellt von Dr. Ernst Vogelsang
- Kreisgemeinschaft Mohrungen "Der Kreis Mohrungen Heimatbuch"
Inhaltspezifische Aktionen